Geschichte der Kolpingsfamilie Dinklage

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„Kurz nach dem Kulturkampf der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts bekam das kirchliche Vereinsleben einen weiteren Aufschwung. Dinklage war zu dieser Zeit durch die Betriebe Holthaus und van der Wal in weiten Teilen Deutschlands so bekannt, daß es von überall her Schlosser, Schmiede, Tischler, Weber und viele andere Handwerker anzog. Außerdem standen bei den hiesigen Handwerkermeistern Gesellen und Lehrlinge in Arbeit und Ausbildung.
Zu dieser Zeit waren in einigen Nachbarorten schon Katholische Gesellenvereine gegründet worden. So nahmen Dinklager Gesellen 1886 in Vechta am Leben des dortigen neu gegründeten Gesellenvereins teil. Am 27. November 1887 gründeten neuen Handwerker den Katholischen Gesellenverein Dinklage.
[…] Am 11. Dezember 1887 traten weitere 31 Handwerker dem Gesellenverein bei. Darunter befanden sich erstmals acht evangelische Mitglieder. So hatte der Gesellenverein Anfang 1888 40 Mitglieder, von denen die Hälfte von auswärts kam.“ (S. 38)
„Zum ersten Präses wurde Kaplan Anton Götting gewählt. Der Verein hatte einen Raum in der Gaststätte Wittrock bezogen.
Zu Beginn des 20sten Jahrhunderts gab es auch einen Gesellengesangsverein in Dinklage. Bereits seit den Anfängen des Gesellenvereins wurde zu besonderen Anlässen oder Veranstaltungen gesungen. Im Jahre 1902 wurde sogar eine Satzung aufgestellt. Es liegen kaum Informationen über diesen Verein vor. „Zuletzt hören wir von der Abteilung im Jahre 1928. Warum sie sich auflöste wissen wir nicht. Jedoch bestand für kurze Zeit Anfang der dreißiger Jahre unter der Leitung von Josef Kreutzmann ein neuer Kolpingchor, doch auch dieser löste sich wohl in den Wirren der folgenden Jahre wieder auf.“ (S. 104)
Die Kolpingsfamilie führte bis 1970/71 auch zahlreiche Theaterstücke auf. Schon kurz nach der Gründung des Gesellenvereins wurden erste Theaterstücke z.B. im Hotel Ostendorf (heute „Bistro im Stern“) gespielt.
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„Die letzte große Aktivität des Vereins vor dem Weltkrieg war der Kauf des Vereinshauses an der Langen Straße. Während des Krieges ruhte die Vereinsarbeit beinahe ganz. […] Erst 1920 entfaltete sich langsam wieder das Vereinsleben.“ (S. 45)
Unter Leitung des Präses Kaplan Josef Hermes wurde Mitte der 1920er Jahre der kleine Saal im Kolpinghaus umgebaut.
1928 wurde „hinterm Kolpinghaus eine Mehrzweckhalle eingeweiht. Sie diente gleichzeitig einer neugegründeten DJK-Abteilung als Turnhalle.“ (S. 49)
„1933, das Jahr der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten, hatte auch für unseren Verband große Auswirkungen. Das Regime duldete keine kirchlichen Standesvereinigungen. Um einem staatlichen Verbot zu entgehen, beschloss die Zentralversammlung die Umbenennung des Gesellenvereins in Kolpingsfamilie.“ (S. 49ff.)
„1936, das Jahr der Olympischen Spiele in Berlin, war auch das Jahr des sog. Kreuzkampfes in Südoldenburg. In Dinklage […] wurden jeden Abend Andachten und Versammlungen abgehalten. Es wurden Unterschriftensammlungen durchgeführt und Petitionen aufgestellt, mit denen mehrfach Abordnungen beim Minister in Oldenburg vorstellig wurden, um die Zurücknahme des Kreuzerlassen
zu fordern. Vereinsmitglieder fertigten ein großes beleuchtetesHolzwerk und hängten es zur Mahnung weithin sichtbar an den Kirchturm.“ (S. 52)
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1937 wurde die Kolpingsfamilie Dinklage endgültig verboten.
„Die Arbeit in der Kolpingsfamilie wurde sofort nach dem Kriege wieder begonnen. […] Für das Vereinsleben begann in den fünfziger Jahren erneut eine Zeit der Blüte.“ (S. 52)
„Aufschlussreich dürften die Zahlen über die Beteiligung an den Wochenversammlungen sein. Waren es am Anfang der 50ziger Jahre noch zwischen 90 und 100 Kolpingsöhne, die sich zur Wochenversammlung einfanden, so war die Zahl am Ende der 50ziger Jahre auf 30 bis 40 Kolpingsöhne abgesunken. Als Gründe kann man das geringere Interesse an persönlicher, religiöser Bildung, die verbesserte schulische und betriebliche Ausbildung und das sich ständig vergrößernde Freizeitangebot mit größerer Mobilität anführen.“ (S. 59)
In den 1960er Jahren wurde das Kolpinghaus unter Leitung von Präses Bokern renoviert.
„Frauen haben [seit Mitte der 1960er Jahre] die Möglichkeit, Mitglied im Kolpingwerk zu werden.“ (S. 74)
„Auf der Generalversammlung 1973 erläuterte Präses Holzenkamp den Anwesenden die neue Verbandssatzung. Auch in Dinklage wurden die Gruppen Erwachsene (früher Altkolping) und junge Erwachsene (Kolping) eingerichtet. Dazu kam die Gruppe Jungkolping. Die Gruppen haben seit dieser Zeit ihre Vertreter im Vorstand. Eine Neueinrichtung war das Amt des Vorsitzenden. Franz-Josef Kreutzmann wurde in dieses Amt, Josef Grotegers zu seinem Stellvertreter gewählt.“ (S. 63)
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„Im Jahre 1977 feierte die Kolpingsfamilie ihr 90jähriges Bestehen und verband dieses Jubiläum mit der Einweihung des neuerbauten Saalanbaues und der umgestalteten Räume im Kolpinghaus.“ (S. 63)
„Ende 1984 begann eine Gruppe von 82 Frauen in unserer Kolpingsfamilie unter Leitung von Margret Gensler aktiv zu werden.“ (S. 74)
Etwa 2011 wird das Kolpinghaus an die Brockdorfer Gastronomin Edeltraud Kalvelage verkauft. Aber auch in der Folgezeit ist die Kolpingsfamilie Dinklage dem „Alten Gesellenhaus“ verbunden. Hier finden in der Regel bis heute die Veranstaltungen der Kolpingsfamilie statt.
Hinweis: Die Zitate und Seitenangaben beziehen sich auf: Kolpingsfamilie Dinklage (Hg.) (1987): 82. Oldenburger Kolping- u. Jugendtag in Dinklage vom 26.-28.6.1987. Dinklage.
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